Otranto Sehenswürdigkeiten: Die Highlights der östlichsten Stadt Italiens

Otranto Sehenswürdigkeiten: Die Highlights der östlichsten Stadt Italiens

Otranto ist eine italienische Hafenstadt mit sehr viel Historie. Vor allem die zerklüfteten Küsten und Strände nördlich und südlich von Otranto werden dich begeistern. Ich verrate dir die besten Sehenswürdigkeiten, die du in Otranto auf keinen Fall verpassen darfst und auch wie du die atemberaubenden Küsten der Region am besten erkundest.

Otranto liegt am äußersten Zipfel von Salento, der Halbinsel, die wie der Absatz des Stiefels von Italien aussieht. Damit ist sie die östlichste Stadt des Landes. Wenn du hier an schönen Tagen in Richtung des Meeres schaust, kannst du sogar die Küste Albaniens erkennen, was nur etwa 70 km entfernt liegt. Der östlichste Punkt ist der Leuchtturm Punta Palascìa, südlich der Stadt.

Frau steht an der Kalksteinküste von Otranto
Vor allem die zerklüftete Küstenlandschaft um Otranto ist wirklich faszinierend.

Als ich mir die ganzen Rezensionen einzelner Orte in der Region um Otranto so durchgelesen hatte, bekam ich es zunächst echt erst mit der Angst zu tun. Diebstahl an den Parkplätzen und einige Touristen hatten sich stark über Abzocken an den Stränden beschwert. Und tatsächlich wird man auch hin und wieder mal dazu genötigt hier an den teilweise nicht ganz so einfach zu erreichenden Stränden und Naturschauplätzen Eintritt zu zahlen oder auf einem teuren Parkplatz zu parken, um dann von dort auch gegen einen gewissen Aufpreis zur eigentlichen Attraktion gefahren zu werden.

Aber all das sollte dich nicht davon abhalten diesen wirklich absolut faszinierenden Abschnitt der Adria-Küste Italiens zu erkunden. Es gibt hier wirklich tolle Orte, die du unbedingt sehen solltest. Und wenn du einige Dinge beachtest, dann dürfte auch alles ohne böse Überraschungen ablaufen.

Unterkünfte in Otranto

Es gibt einige Hotels direkt in Otranto, die als super Ausgangspunkt geeignet sind, um sowohl die Stadt, als auch die umliegende Küstenregion zu erkunden.

Viele tolle Optionen für Übernachtungen in Otranto findest du hier:

Die besten Hotels in Otranto finden

Ich persönlich fand es aber besser etwas weiter nördlich der Stadt unterzukommen, weil es dann einfacher war, schnell an die tollen Küstenorte zu gelangen, bevor es alle anderen tun. Vor allem wenn du mit dem Mietwagen unterwegs bist, dann empfehle ich dir diese Alternative.

Besonders schön und auch preislich ganz fair, fand ich die Residence Altair. Vor allem der große Garten mit Pool und Hängematten zum Chillen war hier ziemlich genial.

Sehr bekannt, aber nicht gerade günstig, ist die luxuriöse Baglioni Masseria Muzza. Masserien sind typische süditalienische Bauernhöfe, von denen einige mit viel Aufwand zu gehobenen Unterkünften, mit Wellnessbereichen und Infinity-Pools umgebaut wurden. Eine Übernachtung in einer solchen Masseria ist an sich schon ein Highlight, weil du hier den historischen Charme der Region erleben kannst, ohne auf Luxus und Komfort zu verzichten.

1. Cattedrale di Santa Maria Annunziata

Die Kathedrale von Santa Maria Annunziata, die bereits 1088 auf den Fundamenten eines früheren Tempels erbaut wurde, solltest du unbedingt besuchen. Vor allem das Innere ist sehr beeindruckend und macht die Kathedrale zu einer der schönsten Kathedralen in ganz Apulien.

Fassade der Kathedrale von Othranto
Die Fassade der Kathedrale mit barockem Portal von 1764 und dem gotisch-arabischem Rosettenfenster aus dem 15. Jahrhundert.

Eine Besonderheit ist hier zum einen die goldene Holzdecke im maurischen Stil, aber auch das berühmte Bodenmosaik. Es ist eines der größten und auch am besten erhaltenen mittelalterlichen Bodenmosaike Europas und wurde vom Mönch Pantaleone aus dem Kloster San Nicola di Casole im 12. Jahrhundert nach Christus erschaffen.

Er hat das Mosaik in 3 Jahren fertig gestellt, was bei etwa 10 Millionen einzelnen Mosaiksteinen schon eine ziemlich beeindruckende Leistung war. Denn dann wurden jeden Tag im Schnitt an die 9.000 Steine verlegt, was etwa 6 bis 7 pro Minute entspricht.

Das Bodenmosaik der Kathedrale von Otranto
Das Mosaik erstreckt sich über die ganze Kirche: 57 x 28 Meter (1596 m²).

Auf dem Mosaik sind etwa 700 einzelne “Geschichten” miteinander verwoben. Wenn du lange genug suchst, findest du unter anderem Referenzen zu biblischen Szenen, griechischen Sagen, Sternzeichen und arabische Fabeln. Das zentrale Motiv ist der “Baum des Lebens” und das Mosaik repräsentiert das gesamte Wissen der Menschen im Mittelalter.

Alexander der Große im Bodenmosaik der KAthedrale
Hier zu sehen ist eine Abbildung von Alexander dem Großen.

Etwas schaurig ist die Kapelle mit den Überresten von 800 Märtyrern von Otranto, die 1480 von den Osmanen getötet wurden. Im Untergeschoss der Kathedrale verbirgt sich zudem eine bemerkenswerte Krypta, die aus 42 unterschiedlich geformten Säulen besteht und mich ein bisschen and die Mezquita de Córdoba in Südspanien erinnerte.

Die Märtyrerkapelle in der Kathedrale.
Die Märtyrerkapelle liegt in einer Ecke auf der rechten Seite der Kathedrale.

Der Eintritt zur Kathedrale ist übrigens kostenlos.

2. Corso Garibaldi in der Altstadt

Das Borgo di Otranto ist das historische Zentrum von Otranto und hier ist am meisten los. Abklappern solltest du auf jeden Fall die Gasse Corso Garibaldi, die sich durch die Altstadt hindurch schlängelt. Hier findest du viele Souvenir-Läden, Geschäfte, Restaurants sowie Cafés.

Blick auf die Bucht von Otranto von einer Seitengasse der Altstadt.
Von den Seitengassen der Altstadt hast du immer wieder einen tollen Blick auf die Adria.

3. Chiesa di San Pietro

Die Kirche von San Pietro liegt etwas versteckt mitten in der Altstadt. Du erkennst sie an ihrem quadratischen Grundriss mit dem griechischem Kreuz. Es ist die einzige byzantinische Kreuzkuppelkirche in Apulien und sie bietet einen Einblick in die byzantinische Vergangenheit der Region.

4. Torre Alfonsina und aragonesische Stadtmauern

Otranto hat ziemlich beeindruckende Stadtmauern, die als Verteidigungssystem der Stadt gegen Angriffe vom Meer dienten. Sie wurden nach der türkischen Invasion von 1480 errichtet.

Torre Alfonsina und Stadtmauer.
Vor allem bei Sonnenuntergang erstrahlt der Torre Alfonsina in herrlichem Licht.

Entlang der Mauern gibt es auch mehrere Türme. Die wichtigste ist der Torre Alfonsina, der nach Alfons I. von Aragon benannt wurde. Auch der Torre Matta, der im Süden der Altstadt liegt, ist ziemlich beeindruckend. Er wurde erst vor Kurzem restauriert und ist jetzt für die Öffentlichkeit zugänglich.

historische Stadtmauer von Otranto
Die historische Stadtmauer umgibt die ganze Altstadt.

5. Castello Aragonese

Das Castello Aragonese ist eine markante Festungsanlage, die von byzantinischen, normannischen und auch aragonesischen Einflüssen geprägt ist. Auch Kaiser Friedrich II. hatte hier seine Finger im Spiel.

drei runde Türme aus Carparo-Kalkstein im Castello von Otranto
Das Castello hat 3 runde Türme aus Carparo-Kalkstein.

Heutzutage dient die Festung als Kulturzentrum mit Ausstellungen und Veranstaltungen. Für 12,– € Eintritt kannst du auch das Innere der Festung bestaunen.

6. Spiaggetta del Molo

Mitten in Otrantos Bucht gibt es mit dem Spiaggetta del Molo einen kleinen Stadtstrand an dem sich auch die Einheimischen gerne treffen.

Spiaggetta del Molo: Strand an der Bucht von Otranto
Klein aber fein: Der Strand an der Bucht von Otranto

Du kannst von hier auch prima die Strandpromenade (Lungomare degli Eroi) bis zum historischen Zentrum entlang flanieren und den Einheimischen beim Fischen oder Sonne tanken zusehen.

Die Strandpromenade von Otranto
Genieße den Blick auf die Stadt von der Strandpromenade.

7. Baia dei Turchi

Der Strand Baia dei Turchi liegt etwa 6 Kilometer nördlich von Otranto. Er ist einer der beliebtesten und malerischsten Naturstrände Apuliens. Der Strand bietet feinen, weißen Sand und einen sanft abfallenden Meeresboden.

Du erreichst ihn nicht direkt, sondern musst auf einen der kostenpflichtigen Parkplätze fahren und von da noch bis zum Strand laufen. Teilweise kann das 30 bis 40 Minuten dauern. Du solltest hier etwas aufpassen: Manche der Parkplatzbesitzer versuchen dich hier auf ihre überteuerten Parkplätze zu lotsen, um dir dann auch noch den Transport bis zum Strand anzubieten – natürlich nur für einen Aufpreis. Eher günstig, nur 10 bis 15 Minuten vom Strand entfernt, aber nicht das ganze Jahr geöffnet, ist der “BAIA DEI TURCHI” Parcheggio Schito.

8. Faraglioni di Sant’Andrea

Diese kleine Bucht, mit ihren aus dem Wasser ragenden Inseln und dem markanten Felsbogen, in der du auch von den weisen Kalksteinklippen ins türkisblaue Wasser springen und dort schwimmen kannst, war eines meiner absoluten Highlights in Apulien.

Leute schwimmen in türkis-blauem Wasser
Slowly Drifting.

Am besten gelangst du von der Punta de lu Pepe ins und auch wieder aus dem Wasser. Es gibt aber keine Treppen oder Leitern und du solltest fit genug sein, um etwas an den Felsen klettern zu können.

Der Besuch lohnt sich aber auch alleine schon wegen des Blickes auf die zerklüftete Küstenlandschaft, selbst wenn du nicht schwimmen gehen möchtest. Zudem kannst du hier auch etwas weiter an den Klippen entlang wandern und an den vielen Ausblicken beobachten, wie die Wellen der Brandung an den Felswänden der Steilküste kräftig und lautstark aufschlagen.

Der Felsvorsprung La Colonnina
Tolles Fotomotiv: Der Felsvorsprung La Colonnina.

An der Bucht gibt es mehrere Parkplätze. Etwa 10 Minuten Fußweg entfernt ist eine recht große Wiese auf der du parken kannst (Parcheggio di Sant’Andrea). Es gibt hier einen Parkautomaten, der aber nur in der Hauptsaison aktiv ist. Außerhalb der Saison kannst du hier kostenlos parken. Überwacht ist der Platz aber nicht, weswegen ich dir rate, nichts im Auto liegen zu lassen, vor allem nichts wertvolles.

Scala del paradiso Treppe bis zum Wasser an der Steilküste bei Otranto
Solche Treppen wie die Scala del Paradiso führen bis zum Wasser hinunter.

Nur wenige Gehminuten von der Bucht entfernt gibt es einen weiteren Parkplatz (Parcheggio dei Faraglioni). Dieser kostet 1,50 € pro Stunde. Auch hier solltest du nichts im Auto lassen und auch am besten das ticket immer nur stündlich buchen und dann immer wieder verlängern.

9. Cava di Bauxite (Bauxitmine)

Die Cava die Bauxite ist ein ehemaliger Bauxitsteinbruch südlich von Otranto und liegt an einem kleinen Süßwassersee, der auch durch den Steinbruch entstanden ist, als Grundwasser nach oben drang. Der Ort ist bekannt für seine beeindruckende Farbkombination aus smaragdgrünem Wasser und rostroten Felswänden.

Der See und die rostbraunen Berge der Cava di Bauxite
Bunte Farben erwarten dich an der Cava di Bauxite.

An der Straße gibt es einen Parkplatz, den du für 3,- € nutzen musst, wenn du mit dem Auto anreist, um zum See zu gelangen.

10. Die Alimini Seen – Laghi Alimini

Die Laghi Alimini bestehen aus zwei Seen: Der Alimini Grande (Hauptsächlich Meerwasser) und der Alimini Piccolo (Süßwasser), die durch einen Kanal namens “Lu Strittu” verbunden sind. Die Seen sind von Pinienwald und dichtem Gebüsch umgeben.

Der Alimini Grande See ist umgeben von Grün
Natur pur: Der Alimini Grande See ist umgeben von Grün.

11. Spiaggia Libera und Spiaggia Alimini

Ich fand die flachen Sandstrände direkt neben den Seen (Spiaggia Libera und Spiaggia Alimini) mit am schönsten in der Gegend. Es gibt hier wirklich viel Platz und auch einige Lidos (Strandbars). Es gibt hier auch viele Parkplätze direkt neben der Straße, die aber kostenpflichtig sind.

12. Grotta della Poesia

Die Grotta della Poesia ist eine der in dieser Region wohl am meisten auf Social Media geteilten Orte und wahrscheinlich auch deswegen ist hier oft recht viel Trubel. Und auch der Fakt, dass diese eingestürzte Höhle vom National Geographic als einer der zehn schönsten natürlichen Pools der Welt bezeichnet wurde, bringt nicht gerade weniger Besucher.

Die türkis-blau leuchtende Grotte Grande
Ein Träumchen: Die türkis-blau leuchtende Grotte Grande der Grotta della Poesia.

Trotzdem lohnt sich ein Besuch der etwa 20 Autominuten nördlich von Otranto gelegenen Grotte, denn auch hier ist die Küstenlandschaft einfach wunderschön.

Die Höhle besteht aus zwei Teilen: der Grotta Grande und die Grotta Piccola, wobei die Grotta Grande mit ihrem etwa 5 Meter tiefen, kristallklaren Wasser besonders beeindruckend ist. Schwimmen ist hier übrigens verboten, aber manche Touristen tun es trotzdem.

Die eingestürzte Höhle Grotta della Poesia
Das 5 Meter tiefe Wasser lädt zum Schwimmen ein, das ist hier aber verboten.

Das Besondere an der Grotta ist, das der Ort hier auch seit der Bronzezeit bewohnt ist. Es wurden tausende antike Inschriften und Zeichnungen entdeckt, die von verschiedenen Zivilisationen stammen, darunter messapische, griechische und lateinische Schriften. Eine Infotafel auf dem Gelände gibt dir zu diesen Funden auch noch viele Details.

Küste um die Grotta della Poesia mit Höhlen
Die Kalksteinfelsen um die Grotte haben viele solche Höhlen.

Das ganze Areal rund um die Grotte ist eingezäunt und du kommst nur rein, wenn du 3,- € Eintritt zahlst. Auch der benachbarte Parkplatz kostet ein paar Euro die Stunde. Um dir hier alles im Detail anzuschauen und auch noch etwas Zeit zum Chillen zu haben, sollten 2 Stunden locker reichen.

Aktivitäten und Erlebnisse in Otranto

Ein günstige Aktivität, wenn du viel Zeit hast, ist das Wandern. Entlang der Küste führt der Cammino del Salento über den Via del Mare. Insgesamt ist die Strecke 135 km lang, führt aber über mehrere kürzere Etappen. Um Otranto gibt es 2 davon:

  • nördlich: Von Otranto bis San Foca
  • südlich: Von Otranto bis Santa Cesarea Terme

In Otranto selbst lohnt sich auch eine Stadtführung mit Einheimischen. Es gibt dafür ein paar Angebote:

Auch kulinarische Highlights gibt es in Otranto einige zu entdecken. Denn hier wird die italienische Küche gelebt und geliebt und es gibt auch Kurse von Einheimischen, die dir die Geheimnisse ihrer Kochkünste verraten:

Männer sitzen auf einem Boot vor der Küste Otrantos.
Auch eine tolle Aktivität: Mit den Bros auf dem Boot abhängen.

Beste Reisezeit für Otranto

In der Hauptsaison im Sommer werden viele Touristen mit dir zusammen versuchen die herrliche Küste der Region zu erkunden. Die Parkplätze werden dann entsprechend knapp und die Besitzer der Anlagen versuchen dann wahrscheinlich wirklich vehement so viel wie möglich Euros aus den Besuchern herauszuquetschen.

Aperol Spritz in einem Restaurant in Otranto
Aperol Spritz bekommst du eigentlich zu jeder Jahreszeit in Otranto.

In den Monaten, die etwas weiter am Ende oder sogar außerhalb der Saison liegen, wie z.B. Oktober ist das Reisen dagegen in der Region um Otranto meiner Meinung nach wesentlich entspannter. Zugegeben: Es sind dann auch nicht mehr alle Lokale und Strandbars geöffnet, aber wenn du hauptsächlich wegen der Schönheit der Natur hier bist, ist das bestimmt sehr gut zu verkraften.


Otranto im Süden Italiens ist ein toller Ort, den du auf deinem Apulien-Urlaub auf jeden Fall nicht auslassen solltest. Welche Strände und Küsten fehlen noch auf der Liste hier? Schreibe es gerne in die Kommentare.

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