Myanmar: ein Juwel für Reisende und Abenteurer. Es ist vielleicht das einzige Land in Südostasien, in dem der Tourismus noch nicht überall zur Massenware verkommen ist und gerade deshalb ein Land, dass du jetzt bereisen musst. Denn es ist auch ein Land, dass sich in den nächsten Jahren unaufhaltsam und rasant ändern wird.
Mehr als 60 Jahre abgeschottet vom Rest der Welt, öffnete Myanmar 2012 seine Grenzen für Touristen. Seitdem strömen jährlich immer mehr Besucher hinein, vor allem Chinesen, Amerikaner, Engländer, aber auch viele Deutsche. Im Jahr 2015 waren es bereits 4,6 Millionen. Das ist zwar im Verhältnis zum Nachbar Thailand (2015: 29,8 Millionen Touristen) noch gering, aber der Trend nach oben ist klar zu erkennen.
Im November 2015 gab es Wahlen in Myanmar, bei denen der NLD (National League of Democracy) mit mehr als 80% der Stimmen ein Erdrutschsieg gelang. Das Land ist voller Hoffnung und das Symbol dafür ist die Nobelpreisträgerin Aung Sang Suu Kyi, die mehr als 15 Jahre lang unter Hausarrest stand.
Die Demokratie wird kommen, wenn auch nicht ohne Probleme. Die Menschen sehnen sich nach der Welt und deren Anerkennung und das merkt man auch. Aber sie sehnen sich auch nach Reichtum und Wohlstand und immer noch hat das Militär viel Macht. Hinzu kommt die starke Ablehnung der muslimischen Minderheit. Über 90% der Bevölkerung ist buddhistisch. Immer wieder kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen radikalen buddhistischen Mönchen und Muslimen, wenn auch abseits der touristischen Regionen.
Hardcore-Abenteurer und Asien-Veteranen würden wohl sagen, dass die beste Reisezeit in Myanmar bereits wieder vorbei ist. Die Zeichen dafür sind deutlich erkennbar. Mit den Worten „Coca Cola welcomes you to Myanmar“ wird man am Flughafen begrüßt und auch der erste KFC hat in Yangon schon geöffnet. Es wird nicht mehr lange dauern bis Starbucks und Co. folgen. Und was die wirklich arme Bevölkerung davon haben wird, kann sich sicher jeder denken.
Aber vielleicht ist gerade diese Zeit des Wandels eine große Gelegenheit, in der jeder Besucher die Chance hat einen kleinen Teil zu einer positiven Entwicklung des Landes beizutragen.
Viel zu bieten hat Myanmar seinen Besuchern auf jeden Fall. Neben den atemberaubenden kulturellen und architektonischen Wundern, ist für mich vor allem die Ursprünglichkeit, die sich das Land bewahrt hat, das absolute Highlight.
Während meiner dreiwöchigen Reise durch das Land der goldenen Pagoden hatte ich nie Angst bestohlen oder abgezogen zu werden. Im Gegenteil: Stets wurde ich freundlich angegrinst oder staunend angeschaut. Myanmar ist sehr sicher und viele Alleinreisende, auch viele alleinreisende Frauen, wissen das zu schätzen.
Der Lonely Planet ist quasi die Bibel unter den Reiseführern für Individualreisende und Backpacker. Die Autoren leben schon Jahre in den Gegenden, die sie sehr detailliert beschreiben. Dementsprechend dick sind die mit allen Informationen vollgepackten Lonley Planet Bücher auch. Ich kaufe mir vor jedem größeren Trip diesen Guide. Der Lonely Planet Myanmar ist sehr ausführlich und gut gemacht, allerdings in dieser Version auch schon zwei Jahre alt.
Den Stefan Loose Reiseführer für Myanmar hatte ich auch auf meiner Reise durch das Land der tausend Pagoden dabei. Ich war sehr zufrieden damit. Der Reiseführer enthält jede Menge toller Tipps und Hintergrundinformationen. Von den drei hier vorgestellten Reiseführern für Myanmar finde ich den Loose am besten.
Die dritte große Marke bei den Reiseführern sind die Rough Guides. Hier stehen auch oft Infos und Tipps, die in den anderen beiden nicht stehen.
Burmese Days (Tage in Burma) ist ein Roman von George Orwell und spielt in der Zeit in den 1920er Jahren, als Myanmar noch Burma hieß und eine britische Kolonie war. Das Buch bekommt auf jeden Fall eine Empfehlung von mir. Orwell war selbst ein Zeitzeuge und beschreibt die Zustände und Gefühle dieser Epoche in Myanmar in beeindruckender Art und Weise.