Süleymaniye-Moschee

Istanbul – Das Tor zum Orient

Wenn es eine Stadt gibt, die aus allen Nähten platzt, dann ist Istanbul definitiv eine der Top-Kandidaten dafür: 15 Millionen Einwohner (offiziell, die Dunkelziffer ist noch höher), auf einer Ausdehnung von etwa 100 mal 50 Kilometern. Hinzu kommt die besondere, von vielen Wandeln geprägte Geschichte der Stadt, die vor sagenhaften 2600 Jahren beginnt und ihr maßgebend das heutige Erscheinungsbild verleiht.

“Byzantion”, “Nova Roma”, “Konstantinopel” – aber auch “das Tor zur oriantalischen Welt”, “Stadt zwischen den Kontinenten”, “Stadt am Bosporus” und “Stadt zwischen Orient und Okzident”. All das sind Bezeichnungen für Istanbul. Diese Namen rühren von ihrer Geschichte her, aber auch von ihrer besonderen geographischen Lage.

Prayers in #istanbul

Ein von @m_kae gepostetes Foto am



Denn Istanbul wird vom Bosporus in einen westlichen und einen asiatischen Part aufgeteilt. Das goldene Horn, eine Bucht im Bosporus, wiederum teilt den westlich geprägten Part der Stadt in einen Nord- und Südteil in dem du sowohl islamische Traditionen aber auch das fluktuierende Leben einer modernen Weltmetropole wiederfindest.

Istanbuls Vergangenheit

Wer Istanbul verstehen will, kommt nicht daran vorbei, sich mit der Geschichte der Stadt zu befassen. Einst gegründet um 660 v.Chr. von den Griechen unter dem Namen Byzantion, fiel sie später unter das römische Reich. Unter Kaiser Konstantin I wurde sie im 4. Jahrhundert n.Chr. zum Zentrum des oströmischen Reiches ausgebaut und nach dessen Tod zu seinen Ehren in Konstantinopel umbenannt. Unter Kaiser Justinian I im 6. Jahrhundert n.Chr. erlebte Konstantinopel eine Blütezeit und entwickelte sich zur reichsten und größten Stadt Europas. In diesen Zeitraum fällt auch die Errichtung der weltbekannten Hagia Sophia und der Cisterna Basilika, die man heute noch bewundern kann.

Hagia Sophia
Die Hagia Sophia bei Tag

Vom 11. bis zum 14. Jahrhundert wurde die Stadt immer wieder erobert und verlor ihre Stellung als Weltstadt. So nahmen 1204 etwa die Kreuzritter die Stadt ein. Die Osmanen eroberten im 14. Jahrhundert nach und nach das Reich um Konstantinopel. 1453 letztendlich wurde auch der Rest der Stadt Konstantinopel von den Osmanen eingenommen und von da an zur Heimat der Sultane und Hauptstadt des osmanischen Reiches ausgebaut.

Man nannte sie nun Kostantiniyye. Später setzte sich aber der Name Istanbul durch. Auch das Stadtbild veränderte sich maßgebend unter der Herrschaft der Sultane. Moscheen (wie z.B. die blaue Moschee), Minarette, Brücken und Brunnen im osmanischen Stil wurden in den folgenden Jahrhunderte überall errichtet.

Hagia Sophia und blaue Mosche
Hagia Sophia und blaue Mosche direkt nebeneinander

Anfang des 20. Jahrhunderts begann der Verfall des Sultanats. Im ersten Weltkrieg stand das osmanische Reich auf Seiten der Achsenmächte. Der Krieg ging aber verloren und so wurde Istanbul von den Siegermächten Frankreich und Großbritannien besetzt. Zudem forderten die Griechen die Rückgabe der Stadt an Griechenland.

Von 1919 bis 1923 fand unter Mustafa Kemal, besser bekannt als Atatürk (Vater der Türken), der türkische Befreiungskrieg statt, mit dem Ergebnis eines unabhängigen türkischen Staates, die Republik Türkei und dem Ende des Sultanats. Atatürk wurde der erste Präsident und krempelte quasi die ganze Gesellschaft des Landes um. Er wird deshalb auch heute noch ikonenhaft in der ganzen Türkei verehrt. Aufgrund der Ereignisse des türkischen Befreiungskrieges gibt es auch heute noch einen schwelenden Konflikt zwischen Griechenland und Türkei.

Istanbuls Sehenswürdigkeiten

Der historische Kern der Stadt, mit den meisten Sehenswürdigkeiten, befindet sich im westlichen Istanbul auf der Halbinsel südlich des goldenen Horns. Nördlich davon, verbunden über die Galatabrücke, kommst du zum historischen Stadtteil Galata, in dem sich z.B. der Galata-Turm, sowie der bekannte Taksim-Platz und die Istiklal Cadessi befinden. Hier sind neben zahlreichen Shopping-Möglichkeiten auch viele Restaurants, Bars und Clubs angesiedelt.

Im Artikel “10 Sehenswürdigkeiten in Istanbul, die man nicht verpassen sollte“, erkläre ich mehr über die 10 Highlights, die du meiner Meinung nach unbedingt in Istanbul besuchen solltest.

Istanbul-Karte


Karte im Vollbild

Der Große Basar

Ein extra Kapitel widme ich dem großen Basar Istanbuls, der sich im Stadtviertel Beyazıt befindet. Denn dieser vermittelt das orientalische Flair der Stadt ziemlich gut. Ein Besuch dieser 31.000 m² großen Fläche mit ihren 4000 Geschäften gehört quasi zum Touristen-Pflichtprogramm.

Egal was du kaufen möchtest – Leder, Kleidung, Kaschmir, Gewürze, Schmuck, Gold, Teppiche, Schuhe, Porzellan, Souveniers oder nur einen frisch gepressten Orangensaft –, hier wirst du fündig.

Gegründet wurde der große Basar nach der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen im 15. Jahrhundert von Sultan Mehmed II.

Einst war der Basar eingeteilt in die verschiedenen Branchen der Verkäufer. Das kannst du heute allerdings nur noch an den Straßennamen erkennen. Heutzutage wird hier alles kreuz und quer verkauft. Dennoch gibt es noch einzelne Straßen im Basar, wo z.B. nur Teppiche oder nur Gewürze zu finden sind.

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