Neuseeland ist das Land der Schafe. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Es ist hier wahrscheinlicher ein “Mäh” zu hören, als das “Hey Bro” eines Kiwis. Neuseeland hat ca. 4,4 Millionen menschliche Einwohner und sage und schreibe etwa 33 Millionen Schafe. D.h. auf einen Einwohner kommen etwa sieben wollige Gesellen. Aber genau diese Wolle sorgt hier immer noch für wirtschaftlichen Wohlstand.
Traumberuf Schafscherer
Gefühlt ist jeder zweite Kiwi vom Beruf Schafscherer. Das ist natürlich übertrieben, aber irgendjemand muss den ganzen Schafen ja die Wolle vom Kopf schneiden. Es gibt sogar Schafscher-Wettbewerbe. Die größte derartige Veranstaltung ist der Golden Shears Championship im Wairarapa-District, der seit 1961 jedes Jahr im März stattfindet. Den Rekord im Schafe scheren hält aber ein Australier. Jackie Howe schaffte 321 Schafe in 7 Stunden und 40 Minuten. Wahnsinn!
Das Superschaf
Besondere Berühmtheit erlangte das Merinoschaf “Shrek”. Dieses gewitzte Tier schaffte es ganze 6 Jahre lang sich in den Bergen der Südinsel vor der jährlichen Rasur zu verstecken. Dementsprechend drollig sah Shrek auch aus, nachdem es wieder gefunden wurde. Ganze 27 Kilo Wolle wurden ihm abrasiert, live im TV, und Shrek erhielt anschließend sogar eine Audienz bei der damaligen neuseeländischen Premierministerin. Über welches Thema die beiden wohl diskutierten? Mittlerweile ist “Shrek” aber im Schafhimmel. Es gab einen Trauergottesdienst zu dessen Ehren. Shrek wurde nur 16 Jahre alt, lebt aber im Herzen aller Neuseeländer weiter.
Dieses Schaf möchte später mal so werden wie sein Idol Shrek
Weltmeisterschaften im Schafe hüten
Wer jetzt gedacht hat, es geht nicht kurioser, liegt falsch. Denn Ja, ihr habt die Überschrift richtig gelesen. Es gibt tatsächlich Weltmeisterschaften im Schafe hüten. Diese werden in Neuseeland in HD im Fernsehen übertragen – mit zwei Kommentatoren und Zuschauern. Naja, eigentlich geht es dabei eher um die Hunde, aber auch die Schafe spielen in dieser sehr seriösen Sportart eine wichtige Rolle. Denn nicht nur das Scheren will gelernt sein, auch das Hüten wird bis zur vollkommenen Perfektion professionalisiert. Hier ist der Beweis:
Schwarze Schafe
Die Neuseeländer scheinen mit Ihren Schafen auch ein gewisses Trauma zu verbinden. Anders kann ich mir den Horrorfilm “Black Sheep“ aus dem Jahr 2007 von Regisseur Jonathan King nicht erklären. Eigentlich handelt es sich dabei eher um eine Horrorkomödie, denn die Story ist schon ziemlich absurd.
Kurz zusammengefasst: In Neuseeland soll mit Hilfe von Gentechnik das Schaf der Zukunft erzeugt werden. Ein paar Öko-Aktivisten sorgen aber unfreiwillig dafür, dass die neue genmutierte Schafzucht frei kommt. Seitdem fallen die Terrorschafe Menschen an, die sich durch einen Biss selbst in Schaf-Zombies verwandeln.
Der Film wurde sogar auf dem International Film Festival in Toronto gezeigt.
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