Istanbul ist riesig und die Kultur ist einzigartig. D.h. aber auch, dass es einiges zu beachten gibt, was die Sitten und Gepflogenheiten der Einheimischen sowie das Leben in dieser Stadt im Allgemeinen angeht. Die folgenden Tipps helfen, dass ihr euch in Istanbul schnell zurechtfindet.
1. Istanbuls Flughäfen
Es gibt 2 große Flughäfen in Istanbul. Der Atatürk-Flughafen im Westen und der Sabiha Gökçen-Flughafen im Osten. Sabiha Gökçen ist recht weit weg vom Stadtzentrum, in dem die meisten Hotels und Unterkünfte sind. Man muss den Bosporus überqueren um in die westlichen Stadtteile zu gelangen. Ich empfehle also bei der Reiseplanung lieber den Atatürk-Flughafen anzusteuern, natürlich vorrausgesetzt, die eigene Unterkunft befindet sich auch auf der europäischen Seite Istanbuls
2. Transport mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Zu Beginn fand ich die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel in Istanbul etwas verwirrend. Aber eigentlich ist alles sehr einfach gestrickt, zumal es auch nur ein recht kleines Netz an Metros und Trams gibt. Man bezahlt entweder 3 Lira für einen roten Token (entspricht einer Fahrt), oder aber man besorgt sich eine Istanbulcard, die man dann mit Geld aufladen kann. Für beides gibt es extra Automaten.
An den Eingangsschaltern an jeder Metro oder Tram wirft man dann den Token ein oder hält die Istanbulcard an die entsprechenden Magnet-Lesegeräte. Der Betrag wird dann von der Karte abgebucht. Dabei ist zu beachten, dass eine Fahrt mit einer Istanbulcard billiger ist als 3 Lira. Man braucht auch nur eine Karte für mehrere Personen. Diese reicht man dann einfach über die Schalter zum nächsten weiter. Außerdem werden die Istanbulcards auch für die Benutzung der Transportboote über den Bosporus verwendet. Wenn man für ein paar Tage in Istanbul ist, lohnt sich also auf jeden Fall eine Istanbulcard.
3. Kein Alkohol in der Öffentlichkeit
In letzter Zeit ist der Umgang mit Alkohol in der Türkei verschärft worden. Dies hat sicherlich auch religiöse Gründe. Alkohol bekommt man zumindest in den Touristen-Vierteln aber trotzdem noch in vielen Restaurants, in Bars und Clubs und auch in Supermärkten. In der Öffentlichkeit auf der Straße trinkt allerdings niemand. Im Allgemeinen trinken die Türken nur sehr wenig Alkohol. Daran sollte man sich auch halten, und Alkohol nur in Etablissements verzehren, in denen es auch verkauft wird.
4. How to: Handeln
In Geschäften in Istanbul, speziell auf dem großen Basar, gehört das Feilschen um den Verkaufspreis einfach mit dazu. Es gibt hier verschiedene Taktiken. Ich hatte das Gefühl, dass die Verkäufer entsprechend der Person die etwas kaufen möchte, den Einstiegspreis anpassen. Dafür stellen einem die Verkäufer Fragen über die Herkunft und den Beruf. Kommt man also aus einem reichen Industriestaat wie Deutschland und ist Investmentbänker, dürfte der entsprechend hoch sein. Während sich die Herkunft nicht verleugnen lässt, hilft es zu betonen, das man nicht viel Budget hat und etwa nur ein armer Student ist, der seinen Freunden gerne ein Souvenir mitbringen möchte. Dann ist es auch einfacher den Preis runter zu drücken. Das geht fast immer um mindestens 30 Prozent. Kommt man symphatisch rüber und verwickelt den Verkäufer in ein kleines Gespräch, so ist dieser aber auch durchaus bereit noch weiter mit dem Preis runter zu gehen. Getreu nach dem Motto: Lieber etwas weniger verdienen, als gar nichts. Eine andere Möglichkeit wäre es, einen Preis zu nennen, der einem das Objekt der Begierde wert ist und dann darauf zu beharren. Wenn der Verkäufer dann aber sofort zusagt, sollte man eventuell ob der Qualität des Produktes stutzig werden und sich fragen ob es vielleicht nicht doch noch irgendwo anders billiger geht. Ich habe auch gesehen, dass in Restaurants um den Preis verhandelt wurde. Ich persönlich würde das aber eher vermeiden.
5. Vorsicht vor zu freundlichen Menschen
Es gibt eine typische Touristenfalle in Istanbul, die sehr teuer werden kann. Speziell betroffen sind alleinreisende, europäisch aussehende Männer, oder kleine Gruppen. Man wird, meist an den typischen Touristengegenden, von überaus freundlichen Menschen angesprochen. Diese verwickeln einen in ein Gespräch, bieten teilweise sogar an, einem kostenlos die Stadt zu zeigen. Man entwickelt eine gewisse Beziehung und fühlt sich irgendwie verpflichtet denjenigen zu helfen oder ihre Angebote anzunehmen. Im Endeffekt läuft es aber immer darauf hinaus, das man in irgendwelche dubiosen Lokale gezogen wird, und dann, umgeben von mehreren fies aussehenden Einheimischen, eine fette Rechnung begleichen muss. Ich habe von einigen Reisenden davon erfahren und auch von Betroffenen etwas darüber im Internet gelesen. Ich selbst wurde auch auf der Straße angesprochen, wusste aber Bescheid und habe dankend abgelehnt.
Allgemein kann ich sagen, das Türken wirklich sehr freundlich und hilfsbereit sind. Das macht es wesentlich schwieriger diejenigen mit falschen Absichten zu erkennen. In der Regel gilt aber, das im Leben nichts kostenlos ist, und daran sollte man denken, wenn man in eine solche Situation kommt. Auch wenn die Leute noch so freundlich sind, man sollte immer misstrauisch sein und nicht zu allem ja sagen. Es ist sehr schade, das die wirklich ehrlichen Istanbuler durch solche Touristenfallen benachteiligt werden.
6. Hund und Katz
Was einem schon nach kurzer Zeit in Istanbul auffällt, sind die vielen herumstreunenden Straßenkatzen und -Hunde. Eine Katze die mit Vollspeed, miauend, von einem zähnefletschenden Hund verfolgt, durch die Gassen Istanbuls rennt, ist eine nicht unwahrscheinlich Szene. Das ist sicherlich wichtig zu wissen für Leute, die Angst vor Hunden haben (Wer hat schon Angst vor Katzen ;). Diese haben kein zu Hause und gehören irgendwie zum Stadtbild dazu. Die Einwohner haben sich mit den wildlebenden Tieren engagiert, besonders den Katzen, füttern diese durch und behandeln sie oft auch sehr liebevoll, als wenn es ihre eigenen wären. In der Türkei haben Familien nämlich eher selten Haustiere. Die Streuner sehen erstaunlicherweise oft auch nicht abgemagert und dreckig aus, wie man das von Straßentieren kennt, sondern sehr gesund und glücklich.
7. Atatürk achten
Von 1919 bis 1923 fand unter Mustafa Kemal, besser bekannt als Atatürk (Vater der Türken), der türkische Befreiungskrieg statt, mit dem Ergebnis eines unabhängigen türkischen Staates, die Republik Türkei, und dem Ende des Sultanats. Atatürk wurde der erste Präsident und krempelte quasi die ganze Gesellschaft des Landes um. Er wird deshalb auch heute noch ikonenhaft in der ganzen Türkei verehrt. Überall hängen Bilder und stehen Statuen von ihm.
1951 wurde das Gesetz über strafbare Handlungen gegen Atatürk erlassen. Es stellt das Andenken an den Staatsgründer sogar unter strafrechtlichen Schutz. Es ist sehr wichtig dieses Gesetz zu beachten, denn wenn man das nicht tut, kann man im schlimmsten Fall fünf Jahre in einem türkischen Gefängnis verbringen:
(1) Wer das Andenken an Atatürk öffentlich beschimpft oder beleidigt, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu drei Jahren bestraft.
(2) Wer Atatürk darstellende Statuen, Büsten und Denkmäler beziehungsweise das Mausoleum Atatürks zerstört, zertrümmert, beschädigt oder verschmutzt, wird mit Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu fünf Jahren bestraft.
(3) Wer andere Personen zu den in den obigen Absätzen erläuterten Straftaten ermuntert, wird gleich einem Täter bestraft.
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