Schon seit 3 Tagen schleppe ich nun diese geschwollene Zehe mit mir rum. Irgendwer war mir in Sydney auf den Fuß getreten. Seitdem konnte ich nur noch in Flip Flops laufen, oder “Thongs”, wie die Australier dazu sagen. Und nun stehe ich vorm 3,4 km langen Anstieg zum Mount Oberon im Wilsons Promontory Nationalpark und habe noch 51 Minuten Zeit bis zum Sonnenuntergang.
Noch 51 Minuten: Humpelnd renne ich den Berg hinauf. Es ist steil und riecht nach Eukalyptus.
Noch 41 Minuten: Nach etwa 10 Minuten kommt mir die erste Gruppe entgegen. Sie wissen, was ich vor habe und rufen mir “hurry up” entgegen. Wahrscheinlich haben sie auch den an mir herunter tropfenden Schweiß bemerkt.
Noch 30 Minuten: Es wird immer steiler. Gold-rotes Licht durchlöchert die Waldwipfel. Die Zeit rennt mir davon. Ich renne ihr hinterher. Vögel zwitschern.
Noch 18 1/2 Minuten: Ich bin jetzt schon so weit oben, dass ich über die Baumkronen des Waldes schauen kann. Meine Zehe pumpt. Wolken schweben an mir vorbei. Es kann nicht mehr weit bis zum Ziel sein. Doch der Schatten legt sich breit über die Landschaft. Die Sonne steht schon tief. Ich muss mich beeilen.
Noch 12 Minuten: Ich bin am Ende der Straße am Antennenmast angekommen. Doch es geht noch weiter hinauf. Entlang von Felswänden auf steilen Treppen. Ob ich das mit meinen Flip Flops noch schaffe?
Noch 4 Minuten: Ich bin da. Außer Atem. Doch der Ausblick lässt mich für eine Minute erstarren. Es ist wieder einer dieser besonderen Momente in Australien.
Noch 3 Minuten: Schnell die Kamera rausholen, positionieren, und auf den perfekten Moment warten: einer meiner schönsten Sonnenuntergänge in diesem Land.
Der Stress hat sich gelohnt. Ich verweile noch ein paar Minuten um die unglaubliche Atmosphäre aufzusaugen. Als die letzten Lichtstrahlen am Horizont dieser fantastischen Landschaft verschwimmen, breche ich wieder auf.
Es ist schon dunkel, aber jetzt geht es wenigstens wieder bergab.
Der Wilsons Promontory Nationalpark
200 km süd-östlich von Melbourne befindet sich der Wilsons Promontory Nationalpark auf einer Halbinsel. Es ist der südlichste Punkt des australischen Festlandes und ein äußerst beliebter Rückzugsort für viele Stadtmenschen. Die Preise für eine Übernachtung auf einem Campingplatz sind mit über 50 Dollar deshalb auch viel zu teuer. Doch trotzdem lohnt es sich hier her zu kommen. Denn sowohl die Landschaft, als auch die hier vorkommenden Wildtiere sind einen Besuch wert.
So huschen Emus über die Straße, Kängurus putzen sich vergnügt am Waldrand und Wombats streunern grasfressend auf den Wiesen umher, unbeirrt von der sie umringenden Menschenmenge. Im Hintergrund türmen sich Granitberge auf, umgeben von Regenwald und umrahmt von einer fantastischen Küste mit einsamen, endlos langen Sandstränden.
Am besten man erkundet die Gegend hier entlang einer der zahlreichen Wanderwege, wie etwa den Walk auf den Mount Oberon.
Mehr Bilder vom Wilsons Promontory Nationalpark
Video vom Wilsons Promontory Nationalpark
Im nachfolgenden Video seht ihr ein paar Impressionen vom Wilsons Promontory Nationalpark in Bewegtbildern:
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