Es ist ein windiger Tag in Busselton. Die Pinien am Strand biegen sich gefühlte 5 Meter. Die Wellen schwappen über das Ufer hinaus. Grobkörniger Sand weht mir so stark ins Gesicht, dass es schmerzt. Ein Werbeschild fliegt über die Promenade wie einer dieser Büsche in einem billigen Italowestern. Und ein ziemlich heftiger Regenguss deutet sich in den Wolken an. Perfekte Bedingungen um 2 km hinaus aufs Meer zu laufen. Ja richtig gelesen. Laufen. Auf dem längsten Steg der südlichen Hemisphäre…
Der Busselton Jetty (Anlegesteg) liegt im Badeort Busselton und ragt 1840 Meter in die Geographe Bay. Genauer gesagt ist er der längste, hölzerne Steg der südlichen Hemisphäre. Na wenn das mal nichts ist! Er wurde bereits im Jahre 1865 erbaut, um die in der Region vermehrt abgeholzten Bäume per Schiff aus der Region zu befördern.
Der Steg war damals aber nur 176 Meter lang und wurde kontinuierlich aufgestockt, weil die Schiffe wegen dem sich ausbreitenden Treibsand nicht mehr anlegen konnten. Heute wird der Steg nur noch für den Tourismus genutzt und gilt als die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt.
…Etwa auf halber Strecke bricht die Sonne wieder etwas aus dem Wolken-Dickicht hervor. Aber der Wind bläst einem jetzt so stark um die Ohren, dass man sein eigenes Wort nicht versteht. Gäbe es hier einen Weitspuck-Wettbewerb, ich würde ihn gewinnen. Selbst die Möwen haben keine Lust mehr gegen die Strömung anzukämpfen. Wie praktisch das man hier in einer vom Wind geschützten Haltestelle Zuflucht findet. Ob der Zug wohl jemals ankommt? …
Entlang der gesamten Länge des Jetty wurden Schienen verlegt. Hier verkehrten einst kommerzielle Züge als Teil der der Strecke vom nördlich gelegenen Bunburry bis Busselton.
Bei schönem Wetter im Sommer fährt hier tatsächlich auch heutzutage noch ein kleiner Zug für Touristen. Den zu nutzen wäre mir aber zu langweilig.
…Am Ende des Steges angekommen: Die steife Brise von vorhin ist zu einem Sturm mutiert und erscheint mir jetzt nur noch wie ein laues Lüftchen. Mützen wehen durch die Gegend. Leute halten sich an Masten fest, um nicht von der Reeling gefegt zu werden. Meine Frisur hat sich schon vor 10 Minuten verabschiedet, trotz 3-Wetter-Taft. Die Wellen peitschen an die Stege. Die Erschütterung spüre ich deutlich. Es fängt mit regnen an. Zeit wieder den Rückweg anzutreten. Das könnte rutschig werden. Das nächste mal lauf ich solche Stege lieber nicht mehr mit Flip-Flops.
Video vom Busselton Jetty
Hör dir an, wie der Wind über die Reling fegte:
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Wir haben den Sturm hautnah gespürt, so gut hast Du ihn beschrieben. Immer nur Sonne ist ja auch auf Dauer langweilig. Danke für Deine tollen Reiseberichte, die wir täglich mit großer Spannung erwarten. Liebe Grüße!