Wie Smartphones das Reisen verändert haben

Wie Smartphones das Reisen verändert haben

Update: 21.07.2019 | Alles zum Thema Reisen | Von Matthias |

Bist du auf Reisen mit dem Smartphone unterwegs? Als ich vor 5 Jahren in Neuseeland reiste, hatte ich noch kein Smartphone. Ich benutzte damals noch richtige, faltbare Stadtpläne, habe Postkarten per Hand geschrieben und in klobigen Telefonzellen ein Hostelzimmer für den nächsten Tag gebucht. Seitdem hat sich viel verändert.

Heute drücke ich auf den “Navigation starten”-Knopf bei Google Maps, schreibe mit Freunden und Familie per WhatsApp und buche mit der App von Hostelworld auf dem Weg vom Dormroom zur Dusche noch mal schnell das am besten bewertete Hostel für den nächsten Tag. Auf meiner Australien-Umrundung letztes Jahr habe ich diese Veränderung besonders intensiv feststellen müssen.

Smartphones

Smartphones vereinfachen nicht nur die Navigation überall auf der Welt

Ganz simpel auf den Punkt gebracht: Mit Hilfe meines Smartphones reise ich viel effektiver.

Ich kann eben mal schnell nachschauen, was es Sehenswertes in der Umgebung gibt und dahin kann ich dann auch gleich noch online eine Tour buchen. Ich verschwende weniger Zeit, weil ich immer jederzeit alle benötigten Informationen zur Verfügung habe. Denn das Internet bietet wesentlich mehr und aktuellere Infos als der dickste Lonely Planet.

Hinzu kommt, die extrem vereinfachte Kommunikation. Ich bin quasi immer und überall auf der Welt erreichbar, kann neue Reiseerfahrungen an Freunde und Familie schicken und auch umgedreht immer die neusten Informationen von zu Hause bekommen ohne erst irgendwo in einem Internetcafé meine Mails checken zu müssen. Alles was ich dafür brauche, ist eine Internetverbindung und ein paar nützliche Apps. So weit nichts Neues.

Haben Smartphones auf Reisen wirklich nur Vorteile?

Der Komfort, der durch die Nutzung der zahlreichen Smartphone-Funktionen entsteht, verleitet dazu, die Nachteile oft komplett auszublenden.

Smartphones Reisen

Das Internet bietet wesentlich mehr Infos als der dickste Lonely Planet

  • Die Suche nach Empfang wird zu einem Grundbedürfnis des Reisenden. Egal ob ich in der Stadt nach WLAN Ausschau halte oder in abgeschiedenen Regionen nach mobilem Netz: Ich hole das Handy immer wieder hervor. Dieser Handgriff ist bei mir schon so sehr ins Unterbewusstsein eingebrannt, dass ich es immer wieder mache, auch wenn ich es gar nicht will.
  • Ich checke viel zu oft die neusten Facebook- oder Twitter-Nachrichten, schaue nach, welche Mails im Posteingang liegen oder lese irgendwas Sinnloses auf Webseiten, während ich auch einfach abschalten könnte, um die Ruhe und Stille der Natur zu genießen, mit dem bärtigen Typ am Tisch gegenüber kuriose Reisegeschichten auszutauschen oder ein Buch in der Hängematte am Strand zu lesen.

“Das ist eigentlich sehr seltsam. Denn ist der Grund einer längeren Reise oder auch nur eines Kurz-Urlaubs nicht eigentlich die Flucht vor dem Alltag?”Matthias

Viele der Smartphone-Tippeleien, die man unterwegs macht, sind genau die Dinge, die man auch zu Hause vorm Rechner oder im Büro macht, und von denen man sich für unterwegs eigentlich vorgenommen hat, mal wegzukommen.

Wer mit Smartphone reist, findet somit eigentlich keinen Weg mehr zur Entschleunigung. 

Ohne Smartphone wird es kritisch

Außerdem ist es leider der Fall, dass man sich so sehr an seinen elektronischen Reisebegleiter gewöhnt, dass man ohne ihn gar nicht mehr auskommt.

Ein Beispiel: Ich war in Melbourne mit dem Auto unterwegs und vergaß meinen Akku aufzuladen. Irgendwo in einem Vorort der Stadt machte die Batterie dann schlapp. Ich hatte keine Ahnung wo ich war. Ich dachte: „Mein Handy-Navi macht das schon“. Ich hatte auch kein Ladekabel für den Zigarettenanzünder dabei. Nichtmal eine echte, faltbare Karte hatte ich im Auto rumliegen. Glücklicherweise fand ich dann doch noch irgendwie den Weg zurück..

Ich bin in der glücklichen Lage noch das Reisen ohne Smartphones mitbekommen zu haben. Ich habe gelernt, wie man ohne mobile Hilfsmittel kommuniziert, navigiert und sich informiert. Heute kann ich es mir ohne Smartphone aber auch nicht mehr vorstellen zu Reisen. Trotzdem nehme ich mir immer noch als Ersatz einen gedruckten Reisebegleiter und auch eine richtige Karte mit und versuche zudem auch gezielt in Regionen zu Reisen, in denen ich mal ein paar Tage keinen Empfang oder Internet habe.

Wie sieht das bei Dir aus? Ist das Reisen mit Smartphone einfach nur eine moderne Art des Reisens und man sollte sich anpassen? Oder verzichtest du sogar absichtlich auf  Smartphones?

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Eine Antwort auf Wie Smartphones das Reisen verändert haben

  1. Oli sagt:

    Mir geht das genau so. Ich reise ebenfalls mit dem Smartphone und bin von den Vorteilen insgesamt recht begeistert. Ich kann schon im Zug sehen, in welchem Hotel es noch Platz hat (Ich buche allerdings meistens nicht, da ich meine Unterkunft lieber erst vor Ort anschaue) und eine gute Offline-Karte hilft bei der Navigation gewaltig. Zudem kann ich in einem Kommunikationsnotfall ein Bild über Whatsapp verschicken, das mir dann jemand übersetzt. Also alles grosse Vorteile.

    Nur: Zur Beschaffung von Informationen nutze ich das Smartphone eigentlich nie. Schon am Computer zu Hause finde ich es mühsam, praktische Infos zu Googlen, die dann häufig doch nicht stimmen. Auf den kleinen mobilen Bildschirmen finde ich das sogar noch schlimmer. Deswegen kaufe ich mir in der Regel trotzdem für jede grössere Reise einen gedruckten Reiseführer. Schnell auffindbare und strukturierte Infos sind mit den Aufpreis ganz einfach wert.

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